Zwei Sigma Zoom-Objektive – Uktraweitwinkel
Sigma hat sich in den letzten Jahren insbesondere mit der ART Serie eine Namen für sehr gute Verarbeitungs- und Bildqualität gemacht – das zu attraktiven Preisen!
Die beiden vorgestellten Objektive „wildern“ im gleichen Segment, Ultraweitwinkel-Objektive. Das 16-28mm Objektiv ist seit Juni 2022 auf dem deutschen Markt – somit das Jüngere. Schaut man unten auf die Daten, so fällt das dem Betrachter sofort auf: Neben der leicht unterschiedlichen Brennweite ist das Gewicht deutlich unterschiedlich.
Bezeichnung | Sigma Art 14-24mm, 2.8 | Sigma Contemporary 16-28mm, 2.8 |
---|---|---|
Markteinführung | Aug-19 | Jun-22 |
Varianten | Bajonett: Sony E | Bajonett: Sony E |
Bajonett: L-Mount | Bajonett: L-Mount | |
Unverb. Preisempfehlung* | 1,529.00 € | 899.00 € |
Internet-Preis neu/gebraucht | Sigma 16-28 mm F2.8 DG DN Contemporary | |
… L-Mount: 808,00 € (13 Angebote) | ||
… Sony E: ab ca. 832,00 € (8 Angebote) | ||
Brennweitenbereich | 14-24 mm | 16-28 mm |
Bajonett | Sony E | Sony E |
L-Mount | L-Mount | |
Lichtstärke | F2,8 (durchgängig) | F2,8 (durchgängig) |
Kleinste Blendenöffnung | F22 | F22 |
Anzahl Blendenlamellen | 11 | 9 |
Autofokus | Fokusmotor im Objektiv | Fokusmotor im Objektiv |
Innenfokussierung | ja | ja |
KB-Vollformat | ja | ja |
Wasser-/Staubschutz | ja | nein |
Zoom-Motor | nein | nein |
Bildstabilisator | nein | nein |
Naheinstellgrenze | 28 cm | 25 cm |
Filtergewinde | kein Filtergewinde | 72 mm |
Besonderheiten | Rückseitiger Filterhalter für Folien. | |
Abmessungen (Ø x Länge) | 85 x 131 mm | 77 x 101 mm |
Gewicht | 795 g | 450 g |
Stativschelle | nein | nein |
mitgeliefertes Zubehör | Sigma LC850-1 (Streulichtblenden-Deckel) | Sigma LCF-72 III (Objektivdeckel) |
Sigma LCR II (Bajonettdeckel) | Sigma LCR II (Bajonettdeckel) | |
Sigma LH756-01 (Streulichtblende) | ||
optionales Zubehör | Sigma UD-11 (Objektiv-Docking-Station) |
Was können uns die Daten verraten?
Größe und Gewicht:
Hat man auf beide Linsen eine Gegenlichtblende, so ist der Längenunterschied kaum wahrzunehmen. Allerdings ist diese auf dem rechten ART Objektiv fest verbaut und die vordere Linse ist stark nach außen gewölbt – eben typisch für ein Ultraweitwinkel. Daher ist dort die feste Blende um so mehr ein Schutz.Die Art Serie ist für ihre sehr gute Bild- und Bauqualität bekannt, aber ebenso für entsprechende Größe und Gewicht. Mit knapp 800g ist das Objektiv kein Leichtgewicht mehr. Das jüngere Schwesterobjektiv ist kleiner und leichter. Auch wenn es „nur“ aus der C Serie stammt, ist es nicht schlechter verarbeitet. Vielleicht ist etwas weniger Metall verbaut.
Einstellungen:
Es befinden sich Fokusschalter außen an beiden Gehäusen. Die Fokussierung erfolgt via Focus by Wire durch Umstellung auf manuelle Fokussierung. Eine Staublamelle zwischen Objektiv und Gehäuse gibt es bei beiden Kandidaten, auch wenn die C Serie grundsätzlich nicht staubgeschützt ist.. Gegenlichtblenden gehören ebenfalls zur Serienausstattung. An dem 14/24 Objektiv können Filter nur zwischen Gehäuse und Objektiv eingesetzt werden. Im anderen Falle tut’s ein 72mm Filter.
Qualität:
Die Verarbeitungsqualtität ist bei beiden Objektiven sehr gut. Bei der ART Serie ist der Teil des Objektives, der zur Kamera zeigt aus Metall. Der übrige Teil bei beiden Objektive ist aus kratzfestem Hartkunststoff. Haptisch einwandfrei!
Abbildungsleistung Offenblende 14mm & 16mm:
Bei offener Blende gibt es bei beiden kaum einen prägnanten Schärfeabfall in den Bildecken. je weiter man abblendet, um so besser werden auch die Ränder dargestellt. Der (Tier/Augen-) Autofokus arbeitet schnell, sicher und unhörbar. In der Mitte sind beide schon ab Blende 2.8 „knackscharf“! Weitwinkelobjektive neigen physikalisch bedingt zu starken Vignetierungen und Verzerrungen zum Bildrand. Beides kann durch geeignete Software (z.B. Lightroom) gut kompensiert werden. Die gezeigten Beispielbilder sind fast alle mit Offenblende gemacht….
Das Bokeh ist sehr ansehnlich und ist bei Blende 2.8 und entsprechenden Entfernungen (Nahaufnahme und Hintergrund) eine gute Option zur Freistellung. Klar, diese Objektive (<20mm) sind nicht für Portraitaufnahmen gedacht, dazu ist der Verzerrungseffekt recht groß, aber als gestalterisches Element (siehe: Tetraeder) durchaus willkommen.
Zusammenfassung
Vergleichbare Sony Objektive habe ich noch nicht in der Hand gehabt. Aber nach meinen Erfahrungen mit beiden Herstellern kommt die Frage auf:
„Warum Sony kaufen, wenn es ein Sigma auch täte…?“
Sicher sind G Master Objektive noch einen Tacken schärfer und lichtsstärker, aber auch u.U. größer, noch schwerer und teurer. Damit sind wir wieder beim Spannungsdreieck
Größe/Gewicht – Qualität – Preis.
Die Gewichtung liegt bei mir erfahrungsgemäß bei 50-30-20. Schwere Objektive bleiben leider zu oft im Schrank…. Wie sieht bei Dir aus?