Blendenlamellen verölt! Was nun?
Blendenlamellen vor- und nach der Demontage
Ich hatte dieses 50 Jahre alte Objektiv in der US amerikanischen E-Bucht als defekt für einen kleinen Euro erstanden. Die Blendenlamellen hingen „fest“. Den Bildern nach zu urteilen sah das Objektive ansonsten noch gut aus und hatte altersbedingt ein paar leichte Staubeinschlüsse.
Öl wandert im Laufe von Jahren aus dem Fokusgewinde immer in die Lamellen und kann dazu führen, dass sie nicht mehr (schnell) schließen oder sogar verkleben. Es hilft dann nur die komplette Demontage des Objektives. Da rein mechanische Objektive alle gechraubt, gesteckt oder geklemmt verarbeitet sind, kann man sie wie eine alte Uhr zerlegen, reinigen und wieder montieren.
Mit dem richtigen Werkzeug (Feinmechanik Schraubendreher, Pinzette, Objektiv Schraubenschlüssel) kann es demontiert werden. Alle verölten Teile bis zu den einzelnen Lamellen müssen nun in einer Öl lösenden Flüssigkeit gespült und wieder trocken geputzt werden. Danach gleiten die Lamellen wieder wie am ersten Tag….
Wer zu dem Thema Reinigung, Demontage von alten Minolta Objektiven sucht wird z. B. hier fündig:
Erste Tests des Objektives
Die ersten Fotos sind erfreulich gut. Die Blende arbeitet wie neu und die Abbildungsleistung ist wie erwartet. Denn lichtstarke „vintage lenses“ sind bei offener Blende sehr weich und kontrastarm. Abgeblendet nimmt die Schärfe deutlich zu. Auch lassen sie sich hervorragend an modernen DSLMs nutzen. Unten zwei Bilder auf die Schnelle gemacht – links: bei Blende 1.4, rechts: bei Blende: 4.0 bzw. 5.6, letzteres als 100% Crop.
Über dieses Objektiv ist bereits viel geschrieben worden bezgl. Bokeh, Schärfe und Verarbeitung bis hin zur Reparatur. Interessante Beiträge sind z. B. diese hier: